4. Wasserwerk am Hochablass

Tempel der Technik und Beginn der modernen Wasserversorgung in Augsburg: Wer den Maschinensaal mit seiner mächtigen Pump- Maschinerie betritt, kann nachempfinden, warum diese Anlage im Eröffnungsjahr 1879 als technische Sensation galt. Die Wasserstadt Augsburg versorgte ihre Bürger nicht nur früher als andere Orte mit sauberem Trinkwasser frei Haus, sondern erregte lange Zeit mit ihrer innovativen Wasserversorgung „made in Augsburg“ – ganz ohne Wasserturm oder Hochreservoir – international Aufsehen. Die großen Kolben- (Wasser-)pumpen wurden von ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1879 bis zur Stilllegung im Jahr 1973 mechanisch zunächst von drei Jonvalturbinen angetrieben. Nach dem Jahrhunderthochwasser von 1910 erfolgte ein Austausch gegen leistungsfähigere Francisturbinen. In Zeiten von Wassermangel übernahm bereits ab 1885 eine MAN-Dampfmaschine den Antrieb der Pumpen. Diese wurde 1935 von einem – ebenfalls von der MAN stammenden – Dieselmotor abgelöst. 1993 wurden die stillgelegten Francisturbinen wiederbelebt und erzeugten von nun an über einen Generator umweltfreundlichen Strom, welcher ins Stadtwerke-Netz eingespeist wurde. 2005 mussten die nun schon 95-jährigen Francisturbinen moderner Technik weichen. Drei Kaplanturbinen von der bayerischschwäbischen Firma SFL-Wasserkraftanlagen, jede mit eigenem Generator, liefern seither bei wesentlich geringerem Wartungsaufwand ca. ein Fünftel mehr Strom: 2,3 Millionen Kilowattstunden pro Jahr umweltfreundlich erzeugter Strom, ausreichend für rund 2300 Privatpersonen. Das restaurierte Industriedenkmal dient heute den Stadtwerken Augsburg neben der Stromerzeugung auch als Trinkwasserinformationszentrum und als Technikmuseum.

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