11. Wertach vital
Bis vor 150 Jahren hatte die Wertach ausgedehnte Kies- und Sandbänke, sie konnte sich ständig verlagern und bei Hochwasser weitflächig ausufern. Dann zwängte man den Fluss in ein gerades, enges Flussbett, wodurch sich zwischen dem Unterallgäu und Augsburg- Göggingen der Lauf von ursprünglich 50 auf 30 Kilometer verkürzte und die Fließgeschwindigkeit stark erhöhte. Dies führte dazu, dass sich die Wertach immer tiefer in ihr Bett eingegraben hat. Brücken waren einsturzgefährdet, Böschungen drohten wegen Unterspülung abzurutschen. Um die Sohle zu stabilisieren, den Hochwasserschutz zu verbessern und den Fluss zu renaturieren, wurde Mitte der 1990er Jahre für die letzten 14 Kilometer des Alpenflusses vor der Mündung in den Lech vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth unter Beteiligung der Technischen Universität München das Projekt „Wertach vital“ entwickelt. Ein Jahrhunderthochwasser im Jahr 1999, bei dem die Wertach die angrenzenden Stadtteile Augsburgs überflutete, bestätigte die Entscheidung, den Fluss von seinem Korsett zu befreien. „Wertach vital“ wird vom Freistaat Bayern und von der EU finanziell unterstützt. Die teilweise ausgeweiteten Ufer sind jetzt mit Wasserbausteinen statt mit Beton verfestigt. Viele Böschungen wurden abgeflacht. Das verbesserte nicht nur den Hochwasserschutz, sondern wertete den Fluss und seine uferbegleitenden Grünanlagen auch als innerstädtisches Naherholungsgebiet auf.
Wasserwirtschaftsamt Donauwörth
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