2. Wassertürme am Roten Tor

Von den sieben Pumpwerken, die im 18. Jahrhundert ein Röhrensystem von 36 Kilometern mit Wasser versorgten, blieben die drei wichtigsten erhalten. Es sind der große und der kleine Wasserturm beim Unteren Brunnenmeisterhaus, in dem die Handwerkskammer für Schwaben ein Museum betreibt, sowie der Spital- und Kastenturm in der Ostmauer des Heilig-Geist-Spitals. Kunstvolle Pumpwerke beförderten das Wasser in die Hochbehälter, von wo es mit natürlichem Gefälle in die erst schmiedeeisernen, dann hölzernen Leitungen floss. Eine öffentliche Wasserversorgung gab es in Augsburg schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Das Nass wurde in öffentliche Brunnen und seit 1558 auch in die Patrizierhäuser geleitet. Die enormen Kosten der Wasserversorgung versuchte die Stadt durch einen „Wasserzins“ zu decken. Der große Wasserturm wurde 1416 aus Holz errichtet. Nachdem er 1464 abbrannte, entschloss man sich zu einem Turm aus Stein. Der kleine Wasserturm schmiegt sich seit 1470 eng an den großen Bruder. Er wurde im Lauf der Zeit mehrfach erhöht. Der Kastenoder Spitalturm beim Heilig-Geist-Spital entstand 1550 aus einem mittelalterlichen Wehrturm. Der berühmteste Brunnenmeister des 18. Jahrhunderts, Caspar Walter, hat 1742 im Obergeschoss eine zweiläufige Wendeltreppe eingebaut, die als architektonische Rarität gilt.

Wassertürme
(Besichtung ab 2008 möglich)
Schwäbisches Handwerkermuseum
Beim Rabenbad 6, 86150 Augsburg
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